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1915-2015: Gedenken an den „Krieg vor der Haustür“ und das letzte Ausrücken der Standschützen – Einsatz des Gedenkkreuzes
Mit einem schlichten, aber umso würdigeren Festakt gedachten die Gemeinde Axams, die Pfarre und die Traditionsvereine am Pfingstsonntag der Geschehnisse des Ersten Weltkriegs und besonders jener, die vom Schlachtfeld nicht mehr nach Hause zurückgekehrt sind. Im Blickpunkt stand bei der Feldmesse im Pavillon das von der Georg-Bucher-Schützenkompanie Axams gefertigte Gedenkkreuz aus Cortenstahl, das Schützenkamerad Markus Danler fertigte und künftig auf dem Pleisengipfel in der Axamer Lizum stehen wird: „Unser Gedenkkreuz wird mit dem Gipfelkreuz am Kögele einen Bogen der Erinnerung an die Opfer beider Weltkriege spannen.“, so Hauptmann Mag. Christian Holzknecht.
In Anwesenheit der Schützen, der Musikkapelle, des Kameradschaftsbundes, der Fahnenabordnung der Feuerwehr, der Jungbauern/Landjugend, sowie des Kirchenchors gestaltete Pfarrer Dr. Peter Ferner einen Gedenkgottesdienst.
Anschließend erinnerte der Obmann des Kulturausschusses der Gemeinde Axams, Thomas Saurer, an die Geschehnisse: „Mit dem heutigen Gedenken in unserer Gemeinde setzen wir das landesweite Gedenken ‚Brücken für den Frieden‘ fort. Als am historischen Tag des 23. Mai in Innsbruck dem Kriegsausbruch gedacht wurde, hielt das Gedenkkreuz unserer Schützenkompanie, ebenso Einzug – als sichtbares Zeichen für das letzte Ausrücken der Standschützen, für die letzten Reserven Tirols – die damals vor 100 Jahren einberufen wurden. Das Gedenkkreuz ist aber auch ein sichtbares Symbol des Bedenkens, dass eben nie vergessen werden darf.“
Tagebucheinträge und Erlebnisberichte von Soldaten wurden von verschiedenen Personen verlesen, ehe Schützenhauptmann Mag. Christian Holzknecht in einer berührenden Rede die Geschehnisse aufarbeitete: „Mit dem Ersten Weltkrieg begannen jene gravierenden Umwälzungen, die unser heutiges Weltbild, unser Regierungssystem, unsere geopolitische Landkarte, ja unser jetziges Leben bis heute prägen.“, so Hauptmann Holzknecht, der aber auch darauf hinwies, dass die politisch Verantwortlichen auch daran gemessen werden, sollen, dass sie bereits 70 Jahre Frieden bewahren konnten …
„Unser Gedenkkreuz aus Stahl erinnert, dass der I. Weltkrieg ein industrieller Krieg war, der nie zuvor gekanntes Leid auch über die Zivilbevölkerung brachte. Der Edelrot wiederum möge ein Symbol dafür sein, dass diese schlimme Zeit schon lange vorbei ist und wir dafür dankbar sein sollten.“ (Auszug aus der Ansprache von Hauptmann Mag. Christian Holzknecht)
Bgm. Rudolf Nagl hatte das letzte Wort, ehe eine ganz besondere Geste gesetzt wurde: neben den Gedenktafeln an die gefallenen Soldaten – übergroße Seiten aus den Ehrenbüchern des Landes – stand eine Tafel mit den Umrissen einer weißen Taube auf schwarzem Grund. Zum Abschluss des Festaktes steckten alle Anwesenden eine weiße Nelke in die vorgebohrten Löcher und verwandelten die ehemals schwarze Taube in das wohl bekannteste Friedenssymbol …
Herzlichen Dank an Manfred Hassl und Günther Zangerl für Berichterstattung und Fotos.